Blauer Brief Nr. 15

Blauer Brief Nr. 15

Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich ………….
Wir verzeichnen den Herbstbeginn und es wäre jetzt an der Zeit, sich an selbstgemachter Kürbissuppe zu erfreuen. Stattdessen setzt uns die Bischofsheimer SPD ihr im stillen Kämmerlein gekochtes Giftsüppchen vor. Ja, es ist schmerzlich die Mehrheit in der Gemeindevertretung zu verlieren und ja, man muss doch tatsächlich jetzt versuchen, seine Anträge plausibel zu begründen, um sie durch zubringen. Und nein, Bischofsheim fällt jetzt nicht in ein schwarzes, düsteres Loch und ist dem Untergang geweiht.

Ginsheim-Gustavsburg hat den Wechsel gewählt und es läuft doch gar nicht so schlecht. Liest man das Informationsblättchen der SPD „Stampes“ oder die vielen schriftlichen Verlautbarungen  haben es BFW und CDU tatsächlich in ihren wenigen Sitzungen der Gemeindevertretung geschafft, mit ihrer neuen Mehrheit alles zu blockieren. Der Bürgerservice kann wegen der neuen Mehrheit nicht mehr gewährleistet werden, am Bürgerhaus tut sich auch nix und auf dem Heuss-Gelände wächst Unkraut. Ach ja, nicht zu vergessen, die BFW hat sich erlaubt, einen Antrag zum Parken in Bischofsheim in einen Ausschuss zur Diskussion einzubringen, diesen aber, denn auch wir sind nicht unfehlbar, vor Eintritt in die Tagesordnung zurückzunehmen, und schon sind wir die neuen „Raubritter“ von Bischofsheim. Bei allem Verständnis für den Groll, der sich offenbar in vielen Jahren angestaut hat: Bürgermeister von Bischofsheim ist immer noch eine von euch, also macht was draus.
Bischofsheimer Gebäude werden dem Zerfall Preis gegeben. Bestes Beispiel ist hier unser „Palazzo“. Jedes Jahr werden im Haushalt Rückstellungen für Reparaturen eingestellt. Es reicht nicht defekte Glühbirnen auszutauschen. Die Gebäudesubstanz wird nicht besser, wenn man dem Putz beim Bröckeln zusieht.
Die Grünanlagen kann man teilweise nur noch mit dem Buschmesser betreten. Sollte einmal ein Prinz vorbeischauen um sein Dornröschen zu befreien, dann möge er es aber bitte ohne sein Pferd tun, denn die durch den Gehweg wabernden Baumwurzeln könnten ihn sehr schnell zu Fall bringen.
Das Ende der Fahnenstange ist jedoch dann erreicht, wenn die Bürgermeisterin ihrer Informationspflicht nicht mehr gegenüber der gesamten Gemeindevertretung sondern lediglich noch gegenüber ihren eigenen Leuten nachkommt. Ein Bürgermeister hat sein Amt unparteiisch auszuüben. Dies hat unsere aller Bürgermeisterin nun wieder ad absurdum geführt. Noch vor dem Gremium wurde lediglich die SPD informiert, dass der Städte- und Gemeindebund eine gutachterliche Stellungnahme zum Tauschvertrag des Heuss-Geländes abgegeben hat. Die Stellungnahme datiert vom 12.8.2016; vorgelegt wurde sie nicht zeitnah und auch nicht am 29.9.2016, an dem Tag, an dem im Haupt- und Finanzausschuss genau dieses Thema auf der Tagesordnung stand, sondern erst am 6.10.2016 in der Sitzung der Gemeindevertretung. Just an dem Tag, an dem die SPD bereits in diversen Printmedien diese Stellungnahme zitiert hat, deren Abgabetermine bereits viel früher einzuhalten sind. Dies ist ein grober Verstoß der einem Bürgermeister obliegenden Amtspflichten und eine Ohrfeige für alle Bischofsheimer Bürger/innen die zu Recht davon ausgehen sollten, dass ein Bürgermeister sein Amt im Sinne aller Bischofsheimer Bürger/innen ausübt. Eine Bürgermeisterin, die sehr oft von einem unwürdigen Verhalten einzelner Fraktionen oder Gemeindevertretern spricht, sollte in der Lage sein, auch für sich selbst einen über Kniehöhe liegenden Moralmaßstab anzulegen. Denn dieses Gemauschel ist ihrem Amt als Bürgermeisterin ebenso unwürdig, wie es gegenüber der gewählten Gemeindevertretung als respektlos erscheint. Aber vermutlich sind wir von der BFW mit dieser naiven Herangehensweise nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
Wenn die Bischofsheimer SPD also nun weiter ihr kleines Giftsüppchen kocht hoffen wir, dass die Grünen sich wenigstens nicht fortwährend als „Kochlöffel“ missbrauchen lassen.
Ute Rothenburger – BFW