Bürgerliche Mehrheit in Bischofsheim wählt Sabine Bächle-Scholz zur neuen Vorsitzenden der Gemeindevertretung

Bürgerliche Mehrheit in Bischofsheim wählt Sabine Bächle-Scholz zur neuen Vorsitzenden der Gemeindevertretung

Die neue „bürgerliche Mehrheit“ aus BFW und CDU in Bischofsheim zeigte Geschlossenheit. Sie gewann bei der konstituierenden Sitzung der Gemeindevertretung am Mittwoch im „Palazzo“ fast alle Abstimmungen. Erstmals setzte sich die neue Kooperation beim Vorsitz der Gemeindevertretung durch. Sabine Bächle-Scholz (CDU) wurde mit 16 Stimmen als Vorsitzende gewählt, Rolf Maixner (SPD) scheiterte mit 15 Stimmen knapp.

Die Sitzung eröffnete Eva Glöckle (CDU). Zwar ist Günther Buschlinger (SPD) ältester Gemeindevertreter. Doch die zweitälteste Glöckle erhielt als langjährige Gemeindevertreterin den Vorzug. Sie zitierte Cicero, der im alten Rom einen ausgeglichenen Etat, geringere Schulden sowie weniger arrogante Behörden gefordert hatte. Glöckle appellierte an alle Gemeindevertreter: „Lasst uns nicht über-, sondern miteinander reden.“
Bei der Wahl des Vorsitzenden gab es jedoch den ersten Dissens. Andreas Wagner (SPD) betonte, dass üblicherweise die stärkste Fraktion den Posten des Parlamentschefs besetze, auch wenn Ginsheim-Gustavsburg jüngst dagegen verstoßen habe. Maixner sei für das Amt als erfahrener Gemeindevertreter geeignet, er engagiere sich zudem für die Kerb. Auch Wolfgang Schneider (SPD) erinnerte an die Tradition, wonach die stärkste Fraktion den Posten bekomme. Zudem habe die SPD dieses Amt mit allseits beliebten Politikern wie Hugo Berg und Hans Jürgen Kraft besetzt. Doch die neue Mehrheit wolle „das Parlament im Griff haben“.

Dies wies Helmut Schmid (CDU) als „Unterstellung“ zurück. Ähnlich argumentierte Ingo Kalweit (CDU): „Sabine Bächle-Scholz wird noch neutraler sein als Rolf Maixner.“

Dann folgte eine geheime Wahl. Bächle-Scholz meinte danach, dass diese Wahl „für mich die spannendste als Gemeindevertreterin war“. Sie schätze Rolf Maixner. Für Heiterkeit sorgte der Satz, dass sie mit ihm schöne Tage in der polnischen Partnerstadt Dzierzoniow verbracht habe. Bächle-Scholz meinte, dass sie nach dem langjährigen Vorsitzenden Hugo Berg in große Fußstapfen trete.

Bei den Wahlen der acht Beigeordneten gab es Änderungen. Reinhold Rothenburger (BFW) wird als ehrenamtlicher Erster Beigeordneter Nachfolger von Dieter Beorchia (Galb). Als weitere Beigeordnete wurden Helmut Schmid (CDU), Klaus Zahn (BFW), Katharina Manier (CDU), Christiane Schmitt (BFW), Wolfgang Schneider (SPD), Marion Schorr (SPD) und Karin Wehner (Galb) gewählt. Im neunköpfigen Gemeindevorstand, den Bürgermeisterin Ulrike Steinbach (SPD) leitet, gibt es sechs Frauen und drei Männer. Die Beigeordneten, von denen Klaus Zahn (BFW) wegen Krankheit fehlte, wurden verpflichtet und erhielten eine Urkunde. Dann wurden sie auf die Landesverfassung vereidigt. Alle sieben Beigeordneten sprachen die religiöse Formel („So wahr mit Gott helfe“). Zum Schluss folgten Abstimmungen, wer die Gemeinde in überörtlichen Gremien vertritt.

Von Bernd Diefenbach
Link zum original Artikel der Main-Spitze