Erzieher erhalten in Bischofsheim künftig Zulage von 250 Euro

Erzieher erhalten in Bischofsheim künftig Zulage von 250 Euro

Erzieher erhalten in Bischofsheim künftig Zulage von 250 Euro

In der letzten Sitzung vor den Sommerferien geht es in der Bischofsheimer Gemeindevertretung meist hitzig zu. Bei hohen Außentemperaturen wurde auch diesmal wieder heftig gestritten. Schließlich berieten die Gemeindevertreter abschließend darüber, wie Bischofsheim mehr Personal für die Kitas gewinnen kann.

Monatelange Diskussionen und eine Demo im Juni vor dem Rathaus haben sich für die Erzieherinnen gelohnt. Die Gemeindevertretung votierte letztlich einstimmig dafür, den Erzieherinnen eine Zulage von 250 Euro zu bezahlen. Bürgermeisterin Ulrike Steinbach (SPD) war nicht glücklich über das Votum. Die Rathauschefin plädierte für eine Höhergruppierung von „S8a“ in die Tarifgruppe „S8b“: „Dies ist langfristig besser.“

Kompromissvorschlag findet keine Mehrheit

Die SPD setzte sich mit ihrem Kompromissvorschlag nicht durch. Sie hatte für jüngere Erzieher die Zulage beantragt und wollte für das bestehende Personal die höhere Tarifgruppe anbieten. Doch dies wurde mit Stimmen von CDU und BFW abgelehnt.

Insgesamt gibt es für die Erzieherinnen etliche Verbesserungen. Verträge im Kita-Sektor werden für Vollzeitbeschäftigte nur noch unbefristet angeboten. Und auswärtige Bewerber erhalten nach erfolgreicher Probezeit und ihrer Anstellung als Erzieher eine Umzugskosten-pauschale von 1000 Euro. Für die ersten zehn neuen Erzieher wird jeweils eine „Werbeprämie“ von 500 Euro gezahlt. Und für Notfälle wurde einstimmig ein „Springer-Pool“ mit zwei Zusatz stellen beschlossen. Obwohl die Abstimmungen fast alle einstimmig ausgingen, war die Debatte kontrovers. Ingo Kalweit (CDU) meinte, dass die „dauerhafte Zulage“ finanzierbar sei. Steinbachs Vorschlag nach einer höheren Tarifgruppe koste 134 000 Euro, die Zulage nur 6000 Euro pro Jahr mehr.

Steinbach widersprach, denn Kalweit habe den Arbeitgeberanteil vergessen. Eine Zulage von 250 Euro koste die Gemeinde jährlich rund 200 000 Euro. „Der Tarif S8b ist für Erzieher langfristig sicherer“, meinte die Rathauschefin. Die Zulage bleibe gleich, im Tarif gebe es eine jährliche Steigerung.

Helmut Schmid (CDU) sagte, dass die Pauschale für junge Bewerber sinnvoll sei, um Personalprobleme zu lösen. Ines Claus (CDU) kritisierte den „Notstand“ in den Kitas: „Mit einer Zulage können wir neue Erzieher anwerben.“ Wolfgang Bleith (Galb) meinte, dass ein höherer Tarif für das jetzige Personal besser sei. Andreas Wagner (SPD) warnte vor Bürokratie, die Zulage sei eine „Änderungskündigung“ des Arbeitsvertrages. Wagner schlug einen höheren Tarif für ältere und eine „abschmelzbare“ Zulage für jüngere Mitarbeiter vor, doch dafür gab es keine Mehrheit.

Verwaltungsmitarbeiter Thomas Hofmann fragte, ob die Zulage auf die Jahressonderzahlung angerechnet werde, die Differenz liege bei 14 000 Euro.

Hans Jürgen Kraft (SPD) sprach sich ebenfalls für einen höheren Tarif aus. Eine Zulage könne zurückgenommen werden. Kraft warnte schließlich, dass manche Kita-Mitarbeiter mit 50 Jahren schon so „ausgebrannt“ seien, dass sie gerne dann schon in Rente gehen würden.MAINSPITZE – (dib)

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