Trotz oder gerade wegen des schönen sommerlichen Wetters sind viele politisch Interessierte der Einladung der Bischofsheimer Freien Wählergemeinschaft zum traditionellen Herbstkaffee beim RVB gefolgt. Manchmal hat die Politik nicht nur heiße Luft zu bieten, sondern auch ein Kuchenbuffet, das sich unter der Last der gespendeten Köstlichkeiten bog. Die BFW sagt daher danke, an die Kuchenspender, dem RVB für seine Gastfreundschaft, Marlene Krethen alias Lady of Music, die den Nachmittag musikalisch umrahmte und den Besuchern, die das Interesse an der Politik noch nicht verloren haben.
BFW Vorsitzender Ulrich Zimmermann begrüßte bei seiner ersten BFW Veranstaltung seit seiner Neuwahl die Gäste und rief dazu auf, aktiv in der Bischemer Kommunalpolitik mitzumischen. Damit auch die Kultur im Ort nicht zu kurz kam, hat der Erste Beigeordnete Reinhold Rothenburger seinen Bericht aus dem Gemeindevorstand mit einem Gedicht von Rainer Maria Rilke veredelt und Fraktionsmitglied Hubert Schmitt, als Poet geliebt und gefürchtet, die Bischemer Politik gereimt persifliert.
Eines ist an diesem Nachmittag aber auch klar geworden: Wer Politik macht hat noch nichts für die Gemeinde getan, denn die Bischemer Kommunalpolitik geht an der Lebenswirklichkeit vieler Bürger*innen vorbei. Beschlüsse der Gemeindevertretung werden nicht umgesetzt, Steuergelder der Bürger*innen durch schlechte Vertragsverhandlungen oder durch finanzielle Fehlentscheidungen verbrannt und Instandhaltungen, wie zum Beispiel am Bürgerhaus oder am Bahnhof-Aufzug, der mehr steht, als dass er fährt, werden nicht durchgeführt. Da fragen sich nicht nur die Bürger*innen, für was sie eigentlich eine Grundsteuer B-Erhöhung um fast 50 Prozent zahlen müssen, obwohl Bischofsheim außer seiner günstigen Verkehrsanbindung sehr wenig zu bieten hat. Denn ohne Bischofsheims Vereine und die Vereinsmitglieder, die ihre Freizeit für den Verein und für die Bürger*innen einsetzen, wäre Bischofsheim tatsächlich eine Schlafstadt.
Das Fazit der BFW nach diesem interessanten und geselligen Nachmittag: Demokratie darf nicht nur an der Wahlurne stattfinden, denn Politik ist kein Selbstzweck. Damit sich in unserem Ort etwas verändert und nicht nur der „status quo“ erhalten bleibt, braucht es Menschen, die bereit sind, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren und Politiker, die in der Lage sind, über alle Parteigrenzen hinweg für ihren Ort etwas Positives zu bewirken.