CDU und Freie Wähler meistern erste Herausforderung

CDU und Freie Wähler meistern erste Herausforderung

Sabine Bächle-Scholz (CDU) ist neue Vorsitzende der Bischofsheimer Gemeindevertretung. Während der konstituierenden Sitzung setzte sie sich gegen Rolf Maixner (SPD) durch. Damit hat die neue Mehrheit aus Freien Wählern und CDU die erste Kraftprobe gemeistert.

Neue Mehrheiten, neue Amtsträger: Gleich bei der ersten wichtigen Wahl während der konstituierenden Sitzung der Gemeindevertretung zeigte die neue Mehrheit aus Bischofsheimer Freien Wählern (BFW) und CDU der neuen Opposition aus SPD und GALB, was eine Mehrheit bedeutet, auch wenn sie aus nur einer Stimme besteht: Mit ihren 16 Stimmen brachten BFW und CDU ihre gemeinsame Kandidatin Sabine Bächle-Scholz (CDU) als neue Vorsitzende der Gemeindevertretung durch.SPD-Kandidat Rolf Maixner, auf den immerhin sämtliche 15 Stimmen aus den Reihen von SPD und GALB fielen, hatte das Nachsehen. In der neuen Gemeindevertretung hat die SPD 12 Sitze, die BFW 9 Sitze, die CDU 7 Sitze und die GALB 3 Mandate.

Andreas Wagner, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD, pochte vergeblich darauf, dass seine Fraktion als stärkste Kraft den Vorsitzenden der Gemeindevertretung stellen sollte. Ingo Kalweit, neuer Vorsitzender der CDU-Fraktion, bedauerte fast, dass er Rolf Maixner nicht seine Zustimmung geben konnte.

Wohl der Gemeinde im Mittelpunkt

„Du würdest das Amt neutral führen, aber wir haben jemanden gefunden, die es noch neutraler führt“, sprach Kalweit den Gegenkandidaten direkt an. Wolfgang Schneider (SPD), zum elften Mal in die Gemeindevertretung gewählt, wertete die Wahl als entscheidend im Hinblick darauf, wie es in den kommenden fünf Jahren weitergehen werde: BFW und CDU auf der einen Seite gegen SPD und Grüne auf der anderen Seite. Dennoch beschwor er die Gemeinsamkeit, die alle Fraktionen verbinden sollte: das Wohl der Gemeinde Bischofsheim.

Sabine Bächle-Scholz sei mit Sicherheit eine integer Persönlichkeit. Vielmehr gehe es BFW und CDU wohl darum, die Gemeindevertretung von Anfang an im Griff zu haben. Verwunderlich sei, dass der Juniorpartner der neuen Mehrheit dieses Amt bekleide, was damit gleichkomme, dass der Schwanz mit dem Hund wedele. Helmut Schmid, früherer Vorsitzender der CDU-Fraktion, hegte keinen Zweifel an der Qualifikation von Sabine Bächle-Scholz für das wichtige Amt. BFW-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Schreiber bezweifelte grundsätzlich die Neutralität eines jeden Kandidaten. „Sabine Bächle-Scholz verfügt aber über die größtmögliche Neutralität.“ Schreiber verwahrte sich gegen den Vergleich des Schwanzes, der mit dem Hund wedele.

Die Gewählte warb um Vertrauen bei denen, die nicht für sie votiert haben. Die Landtagsabgeordnete erinnerte die Gemeindevertreter daran, dass es die Bürger waren, die sie mit den politischen Mandaten beauftragt haben. „Ich werde das Amt mit Transparenz wahrnehmen“, kündigte Bächle-Scholz am Abend an.

Zusammensetzung des Gemeindevorstands

Der an diesem Abend ebenfalls neu gewählte Gemeindevorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: Reinhold Rothenburger und Klaus Zahn (beide BFW), Katharina Manier, Helmut Schmid und Christiane Schmitt (alle CDU) sowie Wolfgang Schneider und Marion Schorr (beide SPD) und Karin Wehner (GALB). Als Erster Beigeordneter und damit Stellvertreter von Bürgermeisterin Ulrike Steinbach amtiert Reinhold Rothenburger.

Auch beim ersten Antrag der neuen Legislaturperiode setzten sich BFW und CDU durch: Die eigentlich schon auf den 22. Januar 2017 terminierte Bürgermeisterwahl soll auf den 19. März verschoben werden. So würde den Parteien beziehungsweise Kandidaten erspart, im kalten Winter Wahlkampf zu betreiben. Die SPD beteiligte sich nicht an der Abstimmung, die GAB enthielt sich. Bürgermeisterin Steinbach hatte bereits zuvor angekündigt, sich ihren Widerspruch gegen diese Entscheidung vorzubehalten. Dazu hat Steinbach ab jetzt zwei Wochen Zeit.

Von RALPH KEIM
Link zum original Artikel des Rüsselsheimer Echos