BFW – Herbstcafé wieder ein voller Erfolg
Die Bischofsheimer Freie Wählergemeinschaft hatte zu ihrem traditionellen Herbstcafé eingeladen und alle, nein nicht alle, aber viele kamen am Sonntagmittag ins Vereinsheim der Bischofsheimer Radfahrer und waren sich zum Schluss der Veranstaltung in einem einig: Diejenigen, die auf dem Hochheimer Markt waren, hatten echt etwas versäumt.
Aber der Reihe nach: Der, ob des Andranges hoch zufriedener, 1. Vorsitzende der BFW -Prof. Bernd Steffens- konnte im herbstlich geschmückten Saal der Radfahrer, denen an dieser Stelle nochmals für ihre Gastfreundschaft gedankt wird, fast 60 Besucher begrüßen, die sich über die aktuelle Bischofsheimer Ortspolitik im Allgemeinen, und die Positionen der BFW im Besonderen, informieren wollten. Nach einer kurzen Begrüßung gab er den „Sturm“ auf ein bemerkenswertes Kuchenbuffet frei, das die BFW-Damen (und auch 2 Herren!) in bewährter Manier hingezaubert hatten. Frisch gestärkt konnten die Besucher dann einem kurzen Jahresrückblick auf das Vereinsleben folgen, dem Prof. Steffens dann einen Ausblick auf das kommende Jahr, und auch schon auf die anstehende Kommunalwahl 2016, folgen ließ. Zusätzlich hatte er noch einen Auszug aus dem Bericht des Landesrechnungshofs als Broschüre vorbereitet, den jeder Gast mitnehmen konnte. Darin war komprimiert zu lesen, welche fatalen Auswirkungen das Nichtbeitreten zum Schutzschirm für die Bischofsheimer Finanzen nach sich zog. Bischofsheim hätte auf einen Schlag um über 7 Mio. Euro Schulden weniger gehabt und jedes Jahr über 300.000 Euro an Zinsaufwendungen gespart. Natürlich hätte man da sparen müssen und einige Gebühren hätten erhöht werden müssen. Aber genau das hat Bischofsheim jetzt auch vor sich; nur ohne die „Annehmlichkeiten“ des Schutzschirms. Genau das wurde von der Landtagsabgeordneten Sabine Bächle-Scholz auch bestätigt, die an der Spitze einer CDU-Abordnung ebenfalls bei den Freien Wählern erschienen war.
Der Fraktionsvorsitzende Prof. Wolfgang Schreiber gab anschließend einen kurzen Überblick über die Tätigkeit der Fraktion in der Gemeindevertretung. Er bedauerte vor allem die fehlende Transparenz in der Verwaltung und bei der Bürgermeisterin, die oft erst durch „drastische“ Maßnahmen zur Offenheit „überredet“ werden kann. Ein Beispiel dafür war die Einrichtung eines Akteneinsichtsausschusses in der „Bistro-Affäre“, in der jetzt zwar mit dem im Ort sehr beliebten Pächter wieder verhandelt wird, aber ob die Sache damit jetzt zu aller Zufriedenheit geklärt werden kann, wird man noch sehen. Die BFW wird jedenfalls die Angelegenheit weiter aufmerksam beobachten. Weiterhin bemängelte Schreiber, dass die Ausschreibung zum Ausbau des Parkweg-Kindergartens auch vollkommen an den politischen Gremien vorbei gegangen ist. Von drei Angeboten hat der Bau-Ausschuss bisher nur das zu sehen bekommen, dem der Gemeindevorstand den Zuschlag erteilt hat. Auch das versteht die BFW nicht unbedingt als ein Beispiel von vertrauensvoller Zusammenarbeit und hat beantragt die beiden anderen Angebote ebenfalls einsehen zu können.
Nach dem mit viel Beifall bedachten Beitrag des Fraktionsvorsitzenden ergriff Klaus Zahn, der die BFW im Gemeindevorstand vertritt, das Wort. Zur Tätigkeit im Vorstand direkt durfte er nichts sagen, da dessen Sitzungen nicht öffentlich sind, und daher der „Geheimhaltung“ unterliegen, aber auch er bemängelte, wie seine Vorredner, die mangelnde Kooperation von SPD und GALB, die anscheinend immer noch nicht begriffen haben, dass man auf Dauer nicht jedes Jahr mehr ausgeben kann, als man einnimmt! Obwohl, und auch das soll nicht unerwähnt bleiben, die Zusammenarbeit im Gemeindevorstand doch wohl noch etwas konstruktiver ist, als in den öffentlichen Gremien.
Auch Zahn wagte einen Ausblick auf die kommenden Kommunalwahlen, und sprach, ebenso wie bereits seine Vorredner, ein großes Problem der BFW an: Bedingt durch die Altersstruktur, durch Wegzüge aus Bischofsheim – teils aus persönlichen, teils aus beruflichen Gründen, ist die vorhandene Personaldecke extrem dünn geworden. Zwar hat der Verein noch immer über 60 Mitglieder, doch es besteht ein akuter Mangel an aktiven Mitstreitern, die auch bereit sind sich in den politischen Gremien zu engagieren. Sollte sich da in den nächsten 12 Monaten nichts Gravierendes tun, wird es für die BFW sehr schwierig sein bei den nächsten Kommunalwahlen wieder anzutreten.
Sehr erfreut konnte der Vorstand dann zur Kenntnis nehmen, dass sich ein Besucher spontan bereit erklärte den Freien Wählern beizutreten und auch politisch mitarbeiten zu wollen. Diese Entscheidung wurde mit großem Beifall aufgenommen und die BFW hofft, dass diesem Beispiel noch einige Bischofsheimer Bürgerinnen und Bürger folgen werden.
Zum Abschluss des offiziellen Teils bat dann der Schriftführer der BFW, Hubert Schmitt, um das Wort. Er meinte, dass nach den vielen Ungereimtheiten die seine Vorredner aufgezeigt hatten,
zwei Tage vor dem 11.11. durchaus auch etwas Gereimtes bei einer solchen Veranstaltung dabei sein dürfte. Unter großem Beifall und mit vielen Lachern gab er ein paar launische Verse zum Besten, die auch jedem närrischen Protokoll gut zu Gesicht gestanden hätten. Hier ein kurzer Auszug:
Selbst die Genossen sind zerrissen, und sind intern sich nicht mehr gut
Den Einen hat man rausgeschmissen – der Andere nahm seinen Hut!
Der wollte nach fast Dreißig Jahren, wo er war Chef vom Parlament
Den neuen Stil nicht mehr ertragen, das „Schwergewicht“, das jeder kennt.
Und war’s auch aus der Not geboren, hat die Fraktion, die nicht vereint
Erheblich an Gewicht verloren, was nicht nur körperlich gemeint!
Dazu teilen die Freien Wähler noch mit, dass der komplette Vortrag demnächst auf ihrer Homepage www.bfw-bischofsheim nachzulesen ist, wo der interessierte Bürger auch weitere
Informationen zur Arbeit der Freien Wähler nachlesen kann.
Mit interessanten Diskussionen und Gesprächen klang dieser Nachmittag dann so langsam aus, und die überwiegende Meinung der Gäste war: Bei der nächsten BFW-Veranstaltung sind
wir wieder dabei!
Für den Vorstand der B F W
Hubert Schmitt (Schriftführer+Pressewart)